Ein Mann stoppt mit seiner Hand die fallenden Dominosteine.
Krisenkommunikation

Krisenfrüherkennung: So identifizieren Sie kritische Ereignisse, bevor sie eskalieren

In jedem Unternehmen gibt es potenzielle Krisenherde, die sich oft im Verborgenen entwickeln. Die Herausforderung liegt darin, kritische Ereignisse frühzeitig zu erkennen, bevor sie grösseren Schaden anrichten. Ein oft übersehenes Frühwarnsystem sind Ihre eigenen Mitarbeitenden.
  • Sie sind es, die in direktem Kontakt mit Kundschaft, Partnerfirmen und Kollegen die Anzeichen für aufziehende Krisen als Erste wahrnehmen. Doch wie stellen Sie sicher, dass diese wichtigen Informationen auch die Chefetage erreichen und zeitnah gehandelt wird? Eine offene Kommunikationskultur und etablierte Frühwarnsysteme sind der Schlüssel.

  • Sorgen Sie für eine offene Kommunikationskultur

    Eine effektive Krisenprävention beginnt mit einem Umfeld, in dem Mitarbeitende keine Angst vor Repressalien haben, wenn sie Missstände ansprechen. Wenn Teams Angst vor unantastbaren Vorgesetzten oder Strafen haben, werden Probleme lieber ignoriert als gemeldet. Ein Klima der Angst blockiert die Krisenfrüherkennung und lässt Probleme unter der Oberfläche schwelen. Daher ist es essenziell, Strukturen zu schaffen, die angstfreie Kommunikation fördern. Vertrauen Sie auf integre Mitarbeitende im Unternehmen, die als Ansprechpersonen für heikle Themen fungieren und sicherstellen, dass kritische Ereignisse ohne negative Konsequenzen gemeldet werden können​.

  • Subkulturen und interne Königreiche erkennen und aufbrechen

    Subkulturen, die von unantastbaren Führungskräften oder starken Hierarchien geprägt sind, bergen grosse Risiken. Diese internen «Königreiche» behindern eine offene Kommunikation und gefährden das Betriebsklima. Es ist daher entscheidend, diese Strukturen zu erkennen und abzubauen.

    Ein gut funktionierendes Frühwarnsystem für Krisen lebt von Mitarbeitenden, die sich frei äussern können. Dafür sollten nicht nur formelle Meetings genutzt werden, sondern auch informelle Kanäle wie Kaffeepausen, Mittagessen oder Betriebsfeiern. Zusätzlich können anonyme Rückmeldeoptionen wie Sorgen-Briefkästen oder Intranet-Tools etabliert werden, um spontane Meldungen zu ermöglichen.

  • Frühwarnsysteme für Krisen: Wie Management, PR und Marketing kritische Ereignisse rechtzeitig erkennen

    Unternehmen sollten kontinuierlich daran arbeiten, potenzielle Krisenherde zu identifizieren und interne Barrieren für eine offene und vertrauensvolle Kommunikationskultur zu beseitigen. Zusätzlich zu den Mitarbeitenden als Frühwarnsystem gibt es verschiedene weitere Methoden, wie Management, Marketing und PR potenzielle Krisen frühzeitig erkennen können.

    • Monitoring von Social Media und Online-Plattformen: Durch Social Listening Tools (Hootsuite, Sprout Social) können Unternehmen laufend überwachen, was in sozialen Medien, Foren und Bewertungsplattformen über sie gesprochen wird. Negative Trends oder kritische Themen lassen sich so frühzeitig erkennen, bevor sie eskalieren. 
    • Medienbeobachtung: Die regelmässige Beobachtung von Nachrichtenmedien und Fachzeitschriften kann helfen, potenzielle Risiken oder negative Berichterstattung rechtzeitig zu identifizieren.
    • Stakeholder-Feedback und Umfragen: Das regelmässige Einholen von Feedback durch Umfragen bei Kunden, Lieferanten oder Geschäftspartnern kann wichtige Hinweise auf Unzufriedenheit oder potenzielle Probleme geben. Diese können rechtzeitig angesprochen werden, bevor sie in der Öffentlichkeit thematisiert werden.
    • Wettbewerbsanalyse: Durch die Analyse des Wettbewerbs und die Beobachtung von deren Krisenmanagement lässt sich abschätzen, welche potenziellen Risiken auf das eigene Unternehmen zukommen könnten. Ein ähnlicher Fehler oder eine Marktveränderung kann auch das eigene Unternehmen betreffen.
    • Frühwarnsysteme für interne Prozesse: Implementierung von internen Kontrollsystemen oder Audits, um operative Risiken oder Managementfehler aufzudecken, bevor diese nach aussen dringen. Dies umfasst regelmässige Risikoanalysen in den Bereichen Finanzen, Compliance und Operations.
    • Kundenservice-Analyse: Beschwerden und Anfragen beim Kundenservice sind wertvolle Indikatoren für potenzielle Probleme. Eine systematische Analyse dieser Eingaben kann helfen, häufige Probleme zu identifizieren, bevor sie zu einer ausgewachsenen Krise führen.
    • Externe Berater und Krisenexpertinnen: Der Einsatz von externen Fachpersonen für Krisenprävention kann dazu beitragen, «blinde Flecken» im eigenen Unternehmen zu identifizieren. Dritte haben einen neutralen Blick auf das Unternehmen und erkennen potenzielle Probleme, die intern übersehen werden könnten.
  • Fazit

    Eine offene Kommunikationskultur und die Einbindung der Mitarbeitenden ins Krisenfrühwarnsystem sind essenziell, um kritische Ereignisse zu erkennen und rechtzeitig Gegenmassnahmen einzuleiten. Sorgen Sie dafür, dass potenzielle Probleme von den Mitarbeitenden sicher und ohne Angst gemeldet werden können. Zusätzlich zu den Mitarbeitenden als Frühwarnsystem gibt es verschiedene weitere Methoden, wie Management, Marketing und PR potenzielle Krisen frühzeitig erkennen können. So bleibt Ihr Unternehmen auch in schwierigen Zeiten handlungsfähig.

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